[Rezension] Tanja Kinkel - Verführung

Titel: Verführung
Autor: Tanja Kinkel
Verlag: Droemer Knaur

ISBN:  978-3-426-51287-6
Seitenzahl: ca 476
Preis: 9, 99 € [D]
Einband: Taschenbuch

Angiola Calori war die erste von nur einer Handvoll Frauen, der Casanova einen Heiratsantrag machte, doch sie wollte noch lieber die Bühnen Europas beherrschen. Zwei begnadete Verführer prallen aufeinander, und was lange wie ein Krieg wirkt, wird die Liebe ihres Lebens, die beiden ermöglicht, ihre so unterschiedlichen Ziele zu erreichen. 


Tanja Kinkel führt ins in "Verführung" ins Rokoko im Jahre 1744.
Als Angiola mit ihren 6 Jahren im Theater ist und die Stimme der Zanetta hört ist für sie eines klar: sie will die Bühnen der Welt erobern. Doch da gibt es ein Problem: innerhalb des Kirchenstaats werden keine Frauen auf den Bühnen geduldet.

Allein diese Problematik legt den Grundstein für dieses Buch, denn so steht Angiola, Bellino, oder später auch Calori, vor der Entscheidung, die ihr Leben komplett verändern wird.
Als ihre Mutter, wenige Jahre nach dem Theaterbesuch, unmögliches von ihr verlangt, beschließt sie, als Kastrat verkleidet, zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Gemeinsam mit ihrem Liebsten, Appianino, schmiedete sie eifrig Pläne, doch wie es sein muss, kommt es anders, als geplant.

Frau Kinkel schafft es, die Zeit sehr authentisch darzustellen, als sei es noch vor gar nicht allzu langer Zeit geschehen.
Dem Jahre angepasst ist da natürlich auch sowohl der Schreibstil, mit seinen langen und verschachtelten Sätzen, als auch die Wortwahl.
Viele der Wörter, die man im heutigen Sprachgebrauch schon gar nicht mehr vorfindet, sind jedoch selbsterklärend oder werden im Laufe des Lesens klar, so dass dieses keinerlei Hindernis darstellt.

Auch merkt man, dass einiges an Recherche im Vorweg gelaufen sein muss. Spätestens beim Nachwort und der Biografischen Darstellung fällt einem dies ins Auge.

Giacomo Casanova, oder auch nur Casanova, ist vielen ein Begriff.
Nicht umsonst stellt er den Verführer schlechthin dar. Auch das wird im Buch klar und deutlich beschrieben. Jedoch erscheint er zu Beginn des Buchen noch in einem ganz anderen Licht zu stehen. Erst im fortlaufender Handlung wird klar, weshalb er seinen "Titel" heutzutage hat.

Die Liebesbeziehung der beiden ist liebevoll und erläutert, wie bedingungslose Liebe sein kann, ohne einaner aufgeben zu müssen.

Angiola Calori tritt zunächst als 6-jähriges junges Mädchen auf. Doch nur wenige Jahre später muss sie sich für einen Lebensstil entscheiden, in dem sie zu einem ganz neuen Menschen wird: Bellino, einem Kastrat, der auf den Bühnen steht.

Die Coverwahl finde ich sehr passend, da sie an den Karneval in Venedig erinnert.
Die Maske könnte so durchaus sowohl für Angiolas Maskerade stehen, sowohl aber auch für Giacomo, der nunmal aus Venedig stammt.

Anfangs fiel es mir sehr schwer, in das Geschehen einzusteigen.
Das lag aber wohl eher daran, dass ich eher weniger historisches lese und mich daher auch erst einmal an den Sprachgebrauch gewöhnen musste. Leider ist mir dadurch auch viel wieder entfallen, so dass die Handlung für mich nicht immer schlüssig erschien, obwohl sie es jedoch war.

4 von 5 Keksen gibt es hierfür!

1 Kommentare:

Evy hat gesagt…

Eine gute, differenzierte Kritik. Nur 'Frau Kinkel' finde ich etwas komisch :-)

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